der weg
„jede minute arbeit, an all den entstandenen werken, war notwendig, um jetzt hier zu stehen - jeder augenblick leben - mein weg.“
obwohl die richtung, die handschrift meiner arbeiten, dieselbe geblieben ist, hat sich im laufe der zeit durch ständiges tun, das handwerk - sowie durch das leben, das gelebte, inhalte verändert. große dichte flächen, oft mit struktur wie ton, sand und leim bearbeitet, diese flächen wurden im laufe der jahre leichter, mit transparenzen versehen, raumgewinnend. das weglassen dieser materialien, sich einzig und allein der klassischen malerei zu widmen, nur wasser, acrylfarben, pinsel und stifte, die die grafischen elemente in den arbeiten immer stärker zum vorschein kommen ließen - wachsen.
mit diesem, natürlich stets aufwendiger werdendem tun, hat sich auch die auseinandersetzung in form von dauer der entstehung einer arbeit verändert, so sind jetzt bilder, die einem wochenlange, durchgehende arbeit abverlangen, keine seltenheit. durch dieses „neues erfahren wollen“ sind auch die formate gewachsen, und es sind immer mehr großformatige bilder entstanden, aber auch bei den kleineren werken ist die, zwar völlig unwichtige, in zeit gemessene, dauer des enstehens eines gemäldes beträchtlich gestiegen. wobei die zeit, an der jemand an einem bild arbeitet, absolut nicht für eine wertigkeit dessen bedeutsam ist. das länger gewordene intensive tun, lässt mich immer stärker mit dem werk verschmelzen - eins werden und so, den prozess lebend, dieses, in abwesenheit des faktors zeit stetig wachsend, zu erschaffen.
einige elemente, die in den kompositionen vorkommen, sind immer noch dieselben wie vor jahren, nur sind diese jetzt in das verwobene geflecht aus unzähligen farbaufträgen eingebunden.
„es ist für mich - jedes mal aufs neue - ein immens stärke gebendes gefühl, mein archiv zu betreten, in meinem werk zu blättern und so die energie des lebens darin zu spüren.
die entwicklung dieser arbeit hat sich oftmalig in unmerklich kleinen schritten zugetragen - bis zum heute, im jahr zwanzig, ist ein schönes stück weg, mit all seinen höhen und tiefen, seinen steinen am weg, aber auch mit weichen feldern, beschritten und so versuche ich, spannung in mir tragend, weiter - nicht um ein ziel zu suchen, sondern um den weg zu leben, zu gehen - zu spüren.“
norbert mayer
norbert mayer, geb. 1966 in zell am see, lebt und arbeitet in kaprun.
seit 2000 hauptberuflich freischaffender künstler. die bilder von nomay – so nennt sich der künstler – befinden sich in öffentlichen und privaten besitz weltweit. ausstellungen im in- und ausland. gründer u. leiter der int. malertage kaprun, dozent zahlreicher malseminare in österreich, italien und deutschland. auflage vieler kunstbücher, zuletzt „siebzehn and more“ 2017, leiter zahlreicher nationaler und internationaler projekte, teilnehemer und veranstalter internationaler symposien